Es gibt unendlich viele Lederarten oder Ledersorten. Lederarten unterscheiden sich nach der Tierart, die das Leder liefert, nach Verwendungszweck (z. B. als Fahrzeug-, Möbel- oder Bekleidungsleder), nach Gerbart oder Art der Zurichtung bzw. Art der Färbung.
Die häufigsten Tierarten bei Ledern sind die Rindsleder, Lammleder und Schweinsleder. Das kommt daher, dass Leder fast ausschließlich von Tieren verarbeitet wird, welche zur Fleischgewinnung gezüchtet werden. Rindsleder werden i.d.R. für Polsterleder (Auto, Möbel), aber auch für Schuhleder, Taschen oder Motorradkombis verwendet. Lammleder werden am häufigsten für leichtere Freizeitjacken und Schweinsleder für preiswerte Lederbekleidung verwendet. Seltener sind Leder von Hirschen (Trachtenbekleidung, konservative Freizeitjacken), Pferden (Jacken und Schuhoberleder), Krokodile und Schlangen (Taschen, Schuhe), Vogel Strauß (Hüte, Taschen), Känguru (Motorradkombis, Hüte) oder Rochen (Geldbörsen, Messerscheiden, Schlüsseletuis).
Grundsätzlich kann man zunächst ungeachtet der konkreten Tierart, von der ein Leder stammt, folgende gängige Ledertypen beschreiben:
gedecktes Glattleder, auch: zugerichtetes Glattleder, oberflächenpigmentiertes Glattleder, mit einer wasserabweisenden Farb- und Schutzschicht auf der Oberfläche (Top Coat),
Semianilinleder, welches eine nur sehr dünne Farb- oder Schutzschicht aufweist,
offenporiges Glattleder (Anilinleder), das durchgefärbt und wasser- sowie anschmutzungsempfindlich ist (ein auf die Oberfläche aufgebrachter Wassertropfen zieht ein und dunkelt das Leder) und gar keinen Oberflächenschutz aufweist,
Rauleder, ein geschliffenes und ebenfalls offenporiges Glattleder mit samtiger Oberfläche (je nach Verarbeitung aus dem Narbenspalt bzw. Fleischspalt als Nubuk- oder Veloursleder bezeichnet),
PU-Leder, wobei es sich um folienbeschichtetes Spaltleder mit wasserabweisender, glänzender Polyurethanbeschichtung in Antikoptik handelt.
Zusätzlich ist Kunstleder zu nennen, das aber begrifflich nicht unter Leder gefasst werden kann.
Innerhalb dieser Typologie gibt es allerdings weitere Unterbegriffe und Variationen, von denen viele in der folgenden Liste kurz zusammengefasst sind. Für weitere Informationen zu einer konkreten Lederart folgen Sie bitte den entsprechenden Querverweisen innerhalb des Lexikons.
Mikroskopische Aufnahme der Oberfläche eines Anilinleders. Deutlich sind die offenen Poren der Haut erkennbar, die nicht durch eine Zurichtung verdeckt werden. Aus diesem Grund können Feuchtigkeit, Fette und Schmutz leicht in dieses empfindliche Leder eindringen.
Bild eins zeigt einen Tropfen Wasser auf einem pigmentierten Rindsleder. Der Tropfen zieht nicht ein. Daneben sieht man, wie ein Tropfen Wasser in ein offenporiges Rindsleder einzieht. Beim Anilinleder sind auch gut die Haarkanäle erkennbar, die beim pigmentierten Leder durch Farbe abgedeckt sind.
Querschnitt durch ein Glattleder mit und ohne Zurichtung. Anilinleder besitzen keine Pigmentschicht (rechte Hälfte der Grafik).
Ein Wassertropfen auf einem gedeckten Glattleder. Er zieht aufgrund der Beschichtung nicht in die Oberfläche ein, sondern perlt ab.