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* '''Nach der Reinigung''' ist die Arbeit aber nicht getan. Es muss überprüft werden, ob Flecken oder Schäden verblieben sind, das Futter und Applikationen nicht zu Schaden gekommen sind und ob eine weitere Rückfettung oder farbliche Angleichung notwendig sind. | * '''Nach der Reinigung''' ist die Arbeit aber nicht getan. Es muss überprüft werden, ob Flecken oder Schäden verblieben sind, das Futter und Applikationen nicht zu Schaden gekommen sind und ob eine weitere Rückfettung oder farbliche Angleichung notwendig sind. | ||
- | * Die '''Nachfärbung''' von Ledern kann aus verschiedenen Gründen nötig sein und ist auch eher die Regel. Kaum ein Leder ist nach der Reinigung farblich "wie neu". Meist ist das Leder schon vor der Reinigung verblichen oder verschlissen, aber auch die Reinigung selber entfärbt manche Ledersorten. Bei den [[Zurichtung|pigmentierten Glattledern]] werden Farbschäden durch eine Nachpigmentierung erreicht. Es wird mit [[Zurichtung|Lederfarben auf Pigmentbasis]] wie in der Gerberei bei der Lederproduktion lokal nachgefärbt. Der Fachmann muss dafür die Farbe so perfekt wie möglich anmischen, damit nicht alles nachgefärbt werden muss, was meist die Haptik (den Griff) des Leders beeinträchtigt. Das Leder fühlt sich dann meist beschichtet oder "plastikartig" an. Noch schwieriger gestaltet sich die Nachfärbung bei den [[Anilinleder|offenporigen Glattledern (Anilinledern)]] und den [[Rauleder|Rauledern]]. In diesen Fällen muss je nach Grad der Ausbleichung entschieden werden, ob lokal mit einem Farbstoff nachgefärbt werden kann oder ob eine komplette Färbung im Farbbad notwendig ist. Bei einer Komplettfärbung mit [[Färben|Anilinfarbstoffen]], die wie eine Tinte sind. Daher kann aber nicht immer der genau gleiche Farbton erreicht werden, weil die Farbstoffe transparent sind und die Intensität der Färbung erst nach der Trocknung sichtbar wird. Wichtig ist hier die ausreichende Fixierung der Farbstoffe, damit die Nachfärbung nicht abfärbt. | + | * Die '''Nachfärbung''' von Ledern kann aus verschiedenen Gründen nötig sein und ist auch eher die Regel. Kaum ein Leder ist nach der Reinigung farblich "wie neu". Meist ist das Leder schon vor der Reinigung verblichen oder verschlissen, aber auch die Reinigung selber entfärbt manche Ledersorten. Bei den [[Zurichtung|pigmentierten Glattledern]] werden Farbschäden durch eine Nachpigmentierung erreicht. Es wird mit [[Zurichtung|Lederfarben auf Pigmentbasis]] wie in der Gerberei bei der Lederproduktion lokal nachgefärbt. Der Fachmann muss dafür die Farbe so perfekt wie möglich anmischen, damit nicht alles nachgefärbt werden muss, was meist die Haptik (den Griff) des Leders beeinträchtigt. Das Leder fühlt sich dann meist beschichtet oder "plastikartig" an. Noch schwieriger gestaltet sich die Nachfärbung bei den [[Anilinleder|offenporigen Glattledern (Anilinledern)]] und den [[Rauleder|Rauledern]]. In diesen Fällen muss je nach Grad der Ausbleichung entschieden werden, ob lokal mit einem Farbstoff nachgefärbt werden kann oder ob eine komplette Färbung im Farbbad notwendig ist. Bei einer Komplettfärbung mit [[Färben|Anilinfarbstoffen]], die wie eine Tinte sind. Daher kann aber nicht immer der genau gleiche Farbton erreicht werden, weil die Farbstoffe transparent sind und die Intensität der Färbung erst nach der Trocknung sichtbar wird. Wichtig ist hier die ausreichende Fixierung der Farbstoffe, damit die Nachfärbung nicht abfärbt. Kompliziert wird es, wenn verschiedene Materialien und verschiedenfarbige Leder kombiniert sind. Häufig darf dann die Farbe nicht auf die angrenzende Fläche aufgetragen werden. |
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Gründe für die Suche einer Fachreinigung kann die allgemeine Anschmutzungen durch Schweiß oder normalen Schmutz von außen sein. Typisch sind bei Lederbekleidung der "Fettkragen" oder angeschmutzte Ärmelbündchen. Eine Reinigung kann aber auch aufgrund des "bekleckern" des Leders erfolgen. Also wegen einer Fleckenentfernung. Gelegentlich wird Lederbekleidung aber auch wegen Ausbleichungen an eine Fachreinigung gegeben. Das Leder ist in solchen Fällen einfach nur trocken und pflegebedürftig oder tatsächlich durch UV-Licht verblichen. In solchen Fällen handelt es sich dann zwar nicht um eine "Reinigung" im klassischen Sinne, aber spezialisierte Lederreinigungen sind darauf eingerichtet.
In Lederbekleidung ist häufig ein Pflegekennzeichen eingenäht. Die sind aber i.d.R. sehr generell gehalten und gehen nicht auf die für die spezifische Lederart sinnvolle Behandlung ein.
Für die Reinigung von Leder gibt es verschiedene Verfahren:
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Für das Waschen von Ledern gibt es geeignete Lederwaschmittel. Die sind ideal bei "normalen" Anschmutzungen oder für Leder, die einfach nur aus hygienischen Gründen (Schweiß, älter aber noch nie gereinigt) gewaschen werden sollen. Zwar herrscht das Vorurteil, dass Leder nicht "nass" werden darf, aber das trifft nicht zu. Leder werden in der Herstellung von Wasserbad zu Wasserbad gereicht. Es ist richtig, dass nass gewordene Leder i.d.R. danach verhärten. Aber moderne Lederwaschmittel sind rückfettend, pH-freundlich und nach der Wäsche und Behandlung entsprechend der Anleitung ist das Leder daher nicht verhärtet.
In fast jedem Ort gibt es Chemischreinigungen, die auch Lederbekleidung annehmen. Meist erfolgt die Reinigung aber nicht in diesen Annahmestellen, sondern die Lederbekleidung wird auf Touren der Lederfachreinigungen eingesammelt und zentral gereinigt.
In den letzten Jahrzehnten ist Lederbekleidung immer preiswerter geworden. Wenn früher Lederjacken schnell über 500 DM kosteten, sind heut die Regale der Modelabel voll mit Lederbekleidung im Preissegment bis 200 Euro. Dieser Trend schlägt sich auch in den Statistiken der Fachreinigungen nieder. In dieser Preisklasse sind die wenigsten Kunden bereit für eine fachgerechte Reinigung, Rückfettung, Imprägnierung und Farbangleichung einen angemessenen Preis zu zahlen.
Daher sind in den letzen Jahren die Stückzahlen in den spezialisierten Lederreinigungen kontinuierlich gesunken. Dazu ist das Geschäft auch sehr saisonal. Im Sommer wird deutlich weniger Lederbekleidung zur Reinigung gegeben.
Aufgrund dieser Marktlage sind auch die Preise für die Reinigungen bei steigenden Kosten eher gesunken. Um die Kosten aufzufangen, werden die Touren zu den Annahmestellen weniger häufig durchgeführt und der Radius ausgeweitet, um überhaupt ausreichende Stückzahlen zu erlangen. Der Preis- und Zeitdruck ist bei den Lederfachreinigungen daher groß.
Heutzutage kommt ein Großteil der Lederbekleidung aus Asien. Der starke Anteil der Handarbeit in der Herstellung von Lederbekleidung ist der Grund. Dort werden auch die meisten Leder für die Lederbekleidung produziert. Auf der anderen Seite sind die Designer der Lederbekleidung, die verschiedenste Lederarten mit den verschiedensten Futterstoffen und Applikationen kombinieren. Im Ergebnis entsteht viel Lederbekleidung, die trotz Kennzeichnung "Lederfachreinigung" nicht reinigungsbeständig sind. Dieses wird dann der Fachreinigung angelastet, die dann wiederum auf die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" verweist und den Schaden ablehnt. Der Hersteller ist meist nicht greifbar und zurück bleibt ein bedauerlicherweise unglücklicher Kunde.
Eine Lederfachreinigung ist in Fällen nötig, wo eine Reinigung oder Pflege in Eigenregie nicht möglich ist. Die Fachreinigung kommt bei starken "Fettkragen", bei nicht entfernbaren Flecken oder bei Ausbleichungen in Frage. Lederfachreinigungen müssen alle Reinigungsverfahren beherrschen. Zwar können diese auch mit Wasser waschen, aber meist wird auf Lösungsmittelbasis gereinigt, die sogenannte chemische Reinigung.
Die Summe an Details, die eine Fachreinigung beachten muss, beschreibt warum eine Lederreinigung nicht unter Preis angeboten werden kann.