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Heutzutage kommt ein Großteil der [[Lederindustrie|Lederbekleidung aus Asien]]. Der starke Anteil der Handarbeit in der Herstellung von Lederbekleidung ist der Grund. Dort werden auch die meisten Leder für die Lederbekleidung produziert. Auf der anderen Seite sind die Designer der Lederbekleidung, die verschiedenste [[Lederarten]] mit den verschiedensten Futterstoffen und Applikationen kombinieren. Im Ergebnis entsteht viel Lederbekleidung, die trotz Kennzeichnung "[[Bekleidungsleder|Lederfachreinigung]]" nicht reinigungsbeständig sind. Dieses wird dann der Fachreinigung angelastet, die dann wiederum auf die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" verweist und den Schaden ablehnt. Der Hersteller ist meist nicht greifbar und zurück bleibt ein bedauerlicherweise unglücklicher Kunde. | Heutzutage kommt ein Großteil der [[Lederindustrie|Lederbekleidung aus Asien]]. Der starke Anteil der Handarbeit in der Herstellung von Lederbekleidung ist der Grund. Dort werden auch die meisten Leder für die Lederbekleidung produziert. Auf der anderen Seite sind die Designer der Lederbekleidung, die verschiedenste [[Lederarten]] mit den verschiedensten Futterstoffen und Applikationen kombinieren. Im Ergebnis entsteht viel Lederbekleidung, die trotz Kennzeichnung "[[Bekleidungsleder|Lederfachreinigung]]" nicht reinigungsbeständig sind. Dieses wird dann der Fachreinigung angelastet, die dann wiederum auf die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" verweist und den Schaden ablehnt. Der Hersteller ist meist nicht greifbar und zurück bleibt ein bedauerlicherweise unglücklicher Kunde. | ||
- | ===Die Problemstellungen bei der gewerblichen Lederreinigung=== | + | ==Die Problemstellungen bei der gewerblichen Lederreinigung== |
- | Eine Lederfachreinigung ist in Fällen nötig, wo eine Reinigung oder Pflege in Eigenregie nicht möglich ist. Die Fachreinigung kommt bei starken "Fettkragen", bei nicht entfernbaren Flecken oder bei Ausbleichungen in Frage. Lederfachreinigungen müssen alle Reinigungsverfahren beherrschen. Zwar können diese auch mit Wasser waschen, aber meist wird auf Lösungsmittelbasis gereinigt, die sogenannte '''chemische Reinigung'''. | + | Eine Lederfachreinigung ist in Fällen nötig, wo eine Reinigung oder Pflege in Eigenregie nicht möglich ist. Die Fachreinigung kommt bei starken "Fettkragen", bei nicht entfernbaren Flecken oder bei Ausbleichungen in Frage. Lederfachreinigungen müssen alle Reinigungsverfahren beherrschen. Zwar können diese auch mit Wasser waschen, aber meist wird auf Lösungsmittelbasis gereinigt, die sogenannte chemische Reinigung. |
* Wichtig bei der Lederreinigung ist auch die "'''Vor- und Nachdetachur'''". Darunter versteht man die Vor- und Nachbehandlung schwieriger Anschmutzungen und Flecken. Bei der Vordetachur werden "schwierige" Verunreinigungen lokal vorbehandelt, damit die eigentliche Reinigung nicht so intensiv sein muss. Das schont das Leder und die Umwelt (weniger intensive Reinigungsmittel, weniger mechanische Belastung während der Reinigung, weniger Energieverbrauch, weniger Aufwand der Nachbehandlung) und insgesamt wird ein besseres Reinigungsergebnis erzielt. Bei der "Nachdetachur" werden verbleibende Flecken nachgearbeitet, oder auch Flecken, die erst durch die Reinigung sichtbar wurden. | * Wichtig bei der Lederreinigung ist auch die "'''Vor- und Nachdetachur'''". Darunter versteht man die Vor- und Nachbehandlung schwieriger Anschmutzungen und Flecken. Bei der Vordetachur werden "schwierige" Verunreinigungen lokal vorbehandelt, damit die eigentliche Reinigung nicht so intensiv sein muss. Das schont das Leder und die Umwelt (weniger intensive Reinigungsmittel, weniger mechanische Belastung während der Reinigung, weniger Energieverbrauch, weniger Aufwand der Nachbehandlung) und insgesamt wird ein besseres Reinigungsergebnis erzielt. Bei der "Nachdetachur" werden verbleibende Flecken nachgearbeitet, oder auch Flecken, die erst durch die Reinigung sichtbar wurden. | ||
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* Für die "Chemische Reinigung" mit Lösungsmitteln kommen sowohl '''Perchlorethylen''' (auch "Per", als ältere Methode) als auch '''Kohlenwasserstoffe''' "KWL" (als neuere Alternative) zum Einsatz. KWL bietet gegenüber "Per" den Vorteil, dass es eine geringere Giftigkeit besitzt und das Leder weniger entfettet sowie einen weicheren Griff hinterlässt; eine [[Lickern|Rückfettung]] nach der Reinigung muss im Vergleich nicht so stark erfolgen. Jedoch ist KWL leicht entzündlich, und die Reinigungskraft ist niedriger. Eine Reinigung mit KWL dauert zwar länger, aber die Nacharbeitungszeit fällt zum Teil durch die schonende Reinigung geringer aus. | * Für die "Chemische Reinigung" mit Lösungsmitteln kommen sowohl '''Perchlorethylen''' (auch "Per", als ältere Methode) als auch '''Kohlenwasserstoffe''' "KWL" (als neuere Alternative) zum Einsatz. KWL bietet gegenüber "Per" den Vorteil, dass es eine geringere Giftigkeit besitzt und das Leder weniger entfettet sowie einen weicheren Griff hinterlässt; eine [[Lickern|Rückfettung]] nach der Reinigung muss im Vergleich nicht so stark erfolgen. Jedoch ist KWL leicht entzündlich, und die Reinigungskraft ist niedriger. Eine Reinigung mit KWL dauert zwar länger, aber die Nacharbeitungszeit fällt zum Teil durch die schonende Reinigung geringer aus. | ||
- | * Bei der Reinigung und Trocknung der Lederbekleidung muss auf die Einhaltung der richtigen Temperatur geachtet werden, damit das Leder nicht verhärtet oder Schrumpft. Gerbarten wie die [[Altgegerbtes Leder|pflanzliche Gerbung]] sind temperaturempfindlich. Daher sollten Temperaturen über 40°C vermieden werden. | + | * Bei der Reinigung und Trocknung der Lederbekleidung muss auf die Einhaltung der '''richtigen Temperatur''' geachtet werden, damit das Leder nicht verhärtet oder Schrumpft. Gerbarten wie die [[Altgegerbtes Leder|pflanzliche Gerbung]] sind temperaturempfindlich. Daher sollten Temperaturen über 40°C vermieden werden. |
* Zur "Reinigung" gehört auch die in den meisten Fällen notwendige '''Rückfettung''' und '''[[Imprägnierung]]''' (Hydrophobierung) der Leder. Durch die Lösungsmittelreinigung werden die durch den Gerber ins Leder eingebrachten Fette und Imprägniermittel zu stark angelöst und entfernt. Diese müssen dann dem Leder wieder zugeführt werden. Nicht ausreichend rückgefettete Leder sehen sonst stumpf und "verhungert" aus und sind nicht wo weich wie vor der Reinigung. Nicht ausreichend imprägnierte Leder können beim späteren Tragen bei Regen Flecken bekommen. | * Zur "Reinigung" gehört auch die in den meisten Fällen notwendige '''Rückfettung''' und '''[[Imprägnierung]]''' (Hydrophobierung) der Leder. Durch die Lösungsmittelreinigung werden die durch den Gerber ins Leder eingebrachten Fette und Imprägniermittel zu stark angelöst und entfernt. Diese müssen dann dem Leder wieder zugeführt werden. Nicht ausreichend rückgefettete Leder sehen sonst stumpf und "verhungert" aus und sind nicht wo weich wie vor der Reinigung. Nicht ausreichend imprägnierte Leder können beim späteren Tragen bei Regen Flecken bekommen. | ||
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+ | * Nach der Reinigung muss das Leder getrocknet werden und häufig durch "Millen" oder "Stollen" wieder weicher gemacht werden. | ||
* '''Nach der Reinigung''' ist die Arbeit aber nicht getan. Es muss überprüft werden, ob Flecken oder Schäden verblieben sind, das Futter und Applikationen nicht zu Schaden gekommen sind und ob eine weitere Rückfettung oder farbliche Angleichung notwendig sind. | * '''Nach der Reinigung''' ist die Arbeit aber nicht getan. Es muss überprüft werden, ob Flecken oder Schäden verblieben sind, das Futter und Applikationen nicht zu Schaden gekommen sind und ob eine weitere Rückfettung oder farbliche Angleichung notwendig sind. |
Gründe für die Suche einer Fachreinigung kann die allgemeine Anschmutzungen durch Schweiß oder normalen Schmutz von außen sein. Typisch sind bei Lederbekleidung der "Fettkragen" oder angeschmutzte Ärmelbündchen. Eine Reinigung kann aber auch aufgrund des "bekleckern" des Leders erfolgen. Also wegen einer Fleckenentfernung. Gelegentlich wird Lederbekleidung aber auch wegen Ausbleichungen an eine Fachreinigung gegeben. Das Leder ist in solchen Fällen einfach nur trocken und pflegebedürftig oder tatsächlich durch UV-Licht verblichen. In solchen Fällen handelt es sich dann zwar nicht um eine "Reinigung" im klassischen Sinne, aber spezialisierte Lederreinigungen sind darauf eingerichtet.
In Lederbekleidung ist häufig ein Pflegekennzeichen eingenäht. Die sind aber i.d.R. sehr generell gehalten und gehen nicht auf die für die spezifische Lederart sinnvolle Behandlung ein.
Für die Reinigung von Leder gibt es verschiedene Verfahren:
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Für das Waschen von Ledern gibt es geeignete Lederwaschmittel. Die sind ideal bei "normalen" Anschmutzungen oder für Leder, die einfach nur aus hygienischen Gründen (Schweiß, älter aber noch nie gereinigt) gewaschen werden sollen. Zwar herrscht das Vorurteil, dass Leder nicht "nass" werden darf, aber das trifft nicht zu. Leder werden in der Herstellung von Wasserbad zu Wasserbad gereicht. Es ist richtig, dass nass gewordene Leder i.d.R. danach verhärten. Aber moderne Lederwaschmittel sind rückfettend, pH-freundlich und nach der Wäsche und Behandlung entsprechend der Anleitung ist das Leder daher nicht verhärtet.
In fast jedem Ort gibt es Chemischreinigungen, die auch Lederbekleidung annehmen. Meist erfolgt die Reinigung aber nicht in diesen Annahmestellen, sondern die Lederbekleidung wird auf Touren der Lederfachreinigungen eingesammelt und zentral gereinigt.
In den letzten Jahrzehnten ist Lederbekleidung immer preiswerter geworden. Wenn früher Lederjacken schnell über 500 DM kosteten, sind heut die Regale der Modelabel voll mit Lederbekleidung im Preissegment bis 200 Euro. Dieser Trend schlägt sich auch in den Statistiken der Fachreinigungen nieder. In dieser Preisklasse sind die wenigsten Kunden bereit für eine fachgerechte Reinigung, Rückfettung, Imprägnierung und Farbangleichung einen angemessenen Preis zu zahlen.
Daher sind in den letzen Jahren die Stückzahlen in den spezialisierten Lederreinigungen kontinuierlich gesunken. Dazu ist das Geschäft auch sehr saisonal. Im Sommer wird deutlich weniger Lederbekleidung zur Reinigung gegeben.
Aufgrund dieser Marktlage sind auch die Preise für die Reinigungen bei steigenden Kosten eher gesunken. Um die Kosten aufzufangen, werden die Touren zu den Annahmestellen weniger häufig durchgeführt und der Radius ausgeweitet, um überhaupt ausreichende Stückzahlen zu erlangen. Der Preis- und Zeitdruck ist bei den Lederfachreinigungen daher groß.
Heutzutage kommt ein Großteil der Lederbekleidung aus Asien. Der starke Anteil der Handarbeit in der Herstellung von Lederbekleidung ist der Grund. Dort werden auch die meisten Leder für die Lederbekleidung produziert. Auf der anderen Seite sind die Designer der Lederbekleidung, die verschiedenste Lederarten mit den verschiedensten Futterstoffen und Applikationen kombinieren. Im Ergebnis entsteht viel Lederbekleidung, die trotz Kennzeichnung "Lederfachreinigung" nicht reinigungsbeständig sind. Dieses wird dann der Fachreinigung angelastet, die dann wiederum auf die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" verweist und den Schaden ablehnt. Der Hersteller ist meist nicht greifbar und zurück bleibt ein bedauerlicherweise unglücklicher Kunde.
Eine Lederfachreinigung ist in Fällen nötig, wo eine Reinigung oder Pflege in Eigenregie nicht möglich ist. Die Fachreinigung kommt bei starken "Fettkragen", bei nicht entfernbaren Flecken oder bei Ausbleichungen in Frage. Lederfachreinigungen müssen alle Reinigungsverfahren beherrschen. Zwar können diese auch mit Wasser waschen, aber meist wird auf Lösungsmittelbasis gereinigt, die sogenannte chemische Reinigung.