Oldtimer

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Ein Mercedes Simplex, Baujahr 1902, im Mercedes-Benz-Museum Stuttgart. Bild: Klaus Enslin, Lizenz: Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5.
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Ein Mercedes Simplex, Baujahr 1902, im Mercedes-Benz-Museum Stuttgart. Bild: Klaus Enslin, Lizenz: Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5.
Als Oldtimer gelten Kraftfahrzeuge, meistens Autos, die ein Alter von mindestens dreißig Jahren aufweisen und von ihrer Optik sowie technischen Ausstattung her noch dem Standard jener Zeit entsprechen, in der sie hergestellt wurden. Für den Status als Oldtimer sind Betriebstüchtigkeit und Verkehrssicherheit an sich jedoch nicht relevant, zumal es sich hier auch um reine Ausstellungsstücke handeln kann, die nicht mehr (zumindest nicht mit eigenem Antrieb) bewegt werden. Wer mit seinem Oldtimer am Straßenverkehr teilnehmen will, muss freilich eine spezielle Untersuchung beim TÜV vornehmen lassen, an deren Ende - einen guten Erhaltungszustand vorausgesetzt - eine Oldtimer-Sonderbetriebserlaubnis erteilt wird; auf diesem Weg zugelassene Fahrzeuge erkennt man an dem Zusatzbuchstaben "H" (historisches Fahrzeug) am Ende des Kennzeichenschildes (Bild).

2006 gab es laut Kraftfahrzeug-Bundesamt ca. 300.000 angemeldete und vorübergehend stillgelegte Fahrzeuge mit einem Alter von über 30 Jahren. In der Schweiz waren es 2008 ca. 60.000 Fahrzeuge. Pro Kopf ist die Anzahl der Oldtimer in der Schweiz damit doppelt so hoch.

Deutsches KFZ-Kennzeichen für historische Fahrzeuge, Zulassungsbezirk Erlangen. Bild: ThorstenS, Lizenz: GNU 1.2
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Deutsches KFZ-Kennzeichen für historische Fahrzeuge, Zulassungsbezirk Erlangen. Bild: ThorstenS, Lizenz: GNU 1.2


Inhaltsverzeichnis

Oldtimerklassen

Derzeit ist zur Kategorisierung des Alters von Oldtimern, vor allem im Bereich der Automobilclubs, ein siebenklassiges System international gebräuchlich. Die Gruppierung erfolgt nach diesem Schema:

Klasse Bezeichnung Baujahr
A Ancestor bis 1904
B Veteran / Edwardians / Kaiserzeit 1905 - 1918
C Vintage 1919 - 1930
D Post Vintage 1931 - 1945
E Post War 1946 - 1960
F Wirtschaftswunder 1961 - 1970
G Youngtimer 1971 - 1980, manchmal auch bis 1990

Zum Begriff Youngtimer ist dabei anzumerken, dass es sich bei der genannten Zeitspanne nur um eine ungefähre und dem allgemeinen derzeitigen Sprachgebrauch (2008) entsprechende Angabe handelt. Manchmal werden auch bereits 15jährige Fahrzeuge, die Anfang der 1990er Jahre und früher gebaut wurden, als Youngtimer bezeichnet. Dann spricht man bei Baujahren von 1971 bis 1980 von der "ersten Generation", bei Baujahren von 1981 bis 1990 von der "zweiten Generation" der Youngtimer. Die erste Generation zeichnet sich von der zweiten vor allem dadurch ab, dass sie unter den insgesamt eine Million Youngtimern auf deutschen Straßen nicht mehr ganz so häufig anzutreffen ist.

Siehe auch: Wikipedia: Youngtimer.

Ausschlaggebend ist letztlich, ob das Modell landläufig schon als Oldtimer, noch als Youngtimer oder gar einfach als Gebrauchtwagen wahrgenommen wird oder nicht - eine genauere Definition ist nicht möglich. Man geht aber in Automobilclubs und Oldtimerszene davon aus, dass die meisten Menschen Autos dann als Oldtimer wahrnehmen, wenn sie in etwa zur Zeit ihrer Geburt gebaut worden sind und nicht mehr zum alltäglichen Straßenbild gehören. Besondere Merkmale wie spezielle Karosserieformen, technische Finessen, Seltenheit der Baureihe und der Ausstattung spielen in diese Bewertung mit hinein.

Zustandsbewertung

In Anlehnung an Schulnoten von 1 bis 6 wird der Erhaltungszustand eines Oldtimers bemessen.

Note 1 entspricht dabei einem Fahrzeug, das vollständig und mit großer Sorgfalt sowie Detailtreue restauriert worden ist. Es wird Wert darauf gelegt, dass noch weitgehend die Originalteile verbaut sind, mit denen das Fahrzeug einst ausgeliefert wurde - insbesondere, was Motor und Getriebe betrifft. Lackfarbe und Farbton der Innenausstattung müssen exakt dem Originalzustand nachempfunden sein. Für Note 2 darf der Oldtimer leichte Gebrauchsspuren etwa an den Pedalen oder im Lack haben, auch sind leichte Modifikationen am Antrieb zulässig, sofern diese theoretisch wieder technisch rückgängig zu machen sind. Rostflecken sind nicht zulässig. Bei Fahrzeugen mit Note 3 wird Rost zwar toleriert, er darf jedoch nicht an den tragenden Teilen sitzen. Hier wird auch kein Originalmotor gefordert, jedoch sollte der Motor vom technischen Typus und von der Antriebsleistung her vergleichbar mit dem ursprünglichen Zustand sein. Merkmal von Fahrzeugen mit Note 3 ist weiterhin die Verkehrstüchtigkeit - die bei Oldtimern der Note 4 nicht gegeben ist, da die Hauptuntersuchung in der Regel nicht pünktlich vorgenommen wurde. "Vierer"-Fahrzeuge sind daher immer bereits Restaurationsfälle. Oldtimer mit Note 5 sind in noch schlechterem Allgemeinzustand, aber noch mit viel Engagement reparabel, sofern Ersatzteile seitens des Herstellers oder über private Kanäle noch in ausreichender Menge verfügbar sind. Die Note 6 schließlich steht für Fahrzeuge mit Schrottwert.

Leder in Oldtimern

Oldtimer-Liebhaber kontaktieren das Lederzentrum meist, weil sie die Innenausstattung ihres Fahrzeugs restaurieren oder gar reparieren möchten. Die Probleme sind vielfältig und reichen von allgemeinen Verschmutzungen über Schimmelbefall und Risse auf Ledersitzen bis hin zu brüchigen und trockenen Lederoberflächen.

Schon die ersten motorisierten Fahrzeuge hatten Ledersitze - ein Erbe noch aus jener Zeit, in denen gleichermaßen ausgestattete Pferdekutschen das Straßenbild bestimmten. Ursprünglich handelte es sich bei den Bezügen fast immer um pflanzlich gegerbte Rindsleder ohne Oberflächenfärbung, die wie Pferdesättel durch Öle und Fette imprägniert waren. Aber schon sehr früh wurden die ersten kopf- oder oberflächengefärbten Glattleder eingesetzt. Diese Oberflächenfärbung machte die Leder unempfindlicher gegen die Witterung und Anschmutzungen. Bis in die 70er bis 80er Jahre war diese Lederart Standard. Man erkennt diese oberflächengefärbten, pflanzlich gegerbten Leder an der braunen Rückseite. In dieser Zeit entstand auch die einzige der Allgemeinheit bekannte Autoledermarke. Es war die Firma Connolly, die ein Markenzeichen für hochwertige Lederausstattung in pflanzlich gegerbten Ledern war.

Ab diesem Zeitraum wurde die Chromgerbung industriell nutzbar und verdrängte sehr schnell das pflanzlich gegerbte Leder. Heute gibt es eigentlich keine pflanzlich gegerbten Fahrzeugleder mehr. Es gibt aber Hersteller wie Audi, die statt der Chromgerbung die synthetische Gerbung vorziehen. Der Unterschied ist weder spür- noch erkennbar.

Die Gerbart ist allerdings relevant für ein weit verbreitetes Problem alter Leder, nämlich deren Schrumpfung und Verhärtung. Leder verhärten einerseits, weil sie durch mangelnde Pflege austrocknen, also ihre innere Fettung mit der Zeit verlieren. Beschleunigt wird dieser Prozess allerdings noch dadurch, dass Leder sich unter Hitzeeinwirkung unwiederbringlich zusammenziehen (die sogenannte "Verleimung"). Einmal geschrumpfte Leder sind irreparabel beschädigt und können zwar mit entsprechenden Pflegeprodukten aufgeweicht, aber nie wieder auseinander gezogen werden.

Traditionell pflanzlich gegerbte Leder beginnen bereits bei 70 Grad Celsius zu schrumpfen. Das klingt nach einer hohen Temperatur - die allerdings schnell erreicht ist, wenn ein Cabrio mit nassen, dunklen Ledersitzen zum Trocknen in die pralle Sonne gestellt wird. Das Leder wird dann regelrecht gekocht. Moderne Gerbverfahren wie die Chromgerbung setzen die Schwelle der Lederschrumpfung nach oben, so dass solche Leder erst ab 90 bis 100 Grad Celsius Veränderungen aufweisen. Immer jedoch ist zu bemerken, dass gut rückgefettete Leder nie so schnell schrumpfen wie schlecht gepflegte Leder.

Pflege und Reparatur von Oldtimer-Leder: Anleitungen und Hinweise

Oldtimer-Messen

Oldtimermessen: Techno-Classica Essen 2011 und Classic Auto Madrid Spanien 2011


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