Aus Lederzentrum Lederlexikon
Typische PU-Leder-Garnitur.
Mikroskopische Vergrößerung der Oberfläche eines PU-Leders. Die dunklen Stellen werden durch Lufteinschlüsse in der Kunststoffbeschichtung des Leders hervorgerufen.
Unter
PU-Leder versteht man ein
Leder oder
Kunstleder in meist bräunlichen, rötlichen oder schwarzen Farben, das eine
glänzende Oberfläche und eine
Antikoptik aufweist. Es wird unter anderem als „Bycast Leder“, „Leder Fräsig“, PU-Leder oder (fälschlicherweise) als Leder mit „Pull Up Optik“ oder "
Pull-Up-Leder" verkauft (
Pull-Up-Leder im eigentlichen Sinn bezeichnet eine Art von
Fettleder). Es handelt sich dabei um durchgefärbte Rinds-
Spaltleder mit geprägter und gefärbter Oberfläche. Die Beschichtung der Oberfläche ist i.d.R. aus 100% Polyurethan. Auch die Kunstleder sind in der Oberfläche 100% Polyurethan.
Vorteil dieser PU-Leder ist der Preis. Spaltleder sind preiswert, aber i. d. R. nicht besonders haltbar. Durch die Polyurethanbeschichtung erreicht das Leder die notwendige Stabilität. Der Nachteil ist die fehlende Atmungsaktivität. Durch die starke Beschichtung sind die Leder „kälter“ als unbeschichtete Leder und kleben eher an der Haut.
Typische Optik eines PU-Leders.
Aufgrund der starken Beschichtung ergibt sich eine ganz andere Pflegenotwendigkeit als bei unbeschichteten Ledern. Bei diesen Ledern steht nicht die „Lederpflege“ im Vordergrund, sondern die Pflege der Polyurethanbeschichtung, da Pflegemittel die obere Beschichtung nicht zu durchdringen vermögen. Diese Leder und Kunstleder sollten bei Bedarf mit einem fusselfreien trockenen oder nur leicht feuchten Lappen entstaubt werden. Alle 3 bis 6 Monate sollte das Leder gereinigt und gepflegt werden.
Informationen im Web