Hautschäden bei Rohhäuten können je nach Schweregrad und Ausprägung die Verwendbarkeit als Leder beeinflussen oder beeinträchtigen. Es wird dabei zwischen Intravital- bzw. Produzentenschäden (haltungsbedingte Schäden, die während der Lebenszeit des Tieres entstanden sind) einerseits und postmortalen Schäden (Schäden bei und nach der Schlachtung) andererseits unterschieden. Im folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, die in der Praxis beobachtet werden und das Leder ggf. unbrauchbar machen oder Verschnitt verursachen können.
Gabelstiche vom Treiben durch den Tierhalter mit spitzen Gegenständen sind dann ein Problem, wenn sie gehäuft auftreten und schlecht verheilt sind.
Heckenrisse entstehen durch Verletzungen an scharfen Pflanzenteilen, Dornen etc., aber auch an Stacheldraht. Es kommt auf die Häufigkeit und Tiefe der Risse an, wie verarbeitungsfähig die Haut ist. Im Bildbeispiel wären die Verletzungen bereits zu stark, um noch verkehrsfähiges Leder zu liefern.
Hornstöße werden durch Kämpfe mit anderen Tieren hervorgerufen und können deutliche Narben hinterlassen. Das Leder wird nicht im Wert gemindert.
Mastfalten sind ein normales Phänomen und beeinträchtigen den Wert der Haut bzw. des Leders nicht.
Zeckenbisse erscheinen als kleine Stiche auf der Haut und gelten als nicht qualitätsmindernd.
Weiterhin tauchen auf (ohne Illustration):