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+ | [[bild:KFZ_Falten01.jpg|thumb|left|250px|Solche Falten sind ganz normal und gehören zum Charakter von älteren Ledern. Die Brüche und Farbschäden sind leicht behebbar.]] | ||
+ | [[bild:auto-Beulen-001.jpg|thumb|left|250px|Starke Falten und Beulen. Hier kann nur ein Sattler helfen.]]<br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> <br> | ||
+ | [[bild:beulen3.jpg|thumb|left|250px|Hier müsste durch leichte Erwärmung und Rollen zwischen den Fingern eine deutliche Verbesserung eintreten.]] | ||
+ | [[bild:beulen2.jpg|thumb|left|250px|Sehr starke Druckstelle über lange Zeit. Hier braucht man auch Glück.]] | ||
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== Falten in Lederbekleidung == | == Falten in Lederbekleidung == | ||
Leder ist ein weiches und flexibles Material. Daher kann es vorkommen, dass ungewollt Verformungen stattfinden. I. d. R. sind das Beulen, Falten oder Druckstellen.
Bei Möbeln kommen meist Fragen zu Falten und Beulen im Sitzbereich auf, die von Kunden nicht erwünscht sind.
Bei Autos werden die Einstiegsflanken vom Fahrersitz mit der Zeit durch das Ein- und Aussteigen gestaucht, und es entstehen Falten. Es kommt aber gelegentlich auch zu Beulen und Wellen in den Sitzflächen. Durch den Transport schwerer und eckiger Gegenstände oder durch falsche Lagerung ausgebauter Polster kann es aber auch zu Druckstellen kommen.
Bei Bekleidung sind Falten durch falsche Lagerung oder den Koffertransport das Problem. Aber es entstehen auch Beulen im Knie- oder Gesäßbereich.
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Insbesondere bei neuen Möbeln ärgern sich Kunden häufig, dass nach kurzer Zeit Falten und Beulen entstehen, die die Vorgängermöbel nicht hatten. Je nach Dicke und Qualität des Leders, nach Größe der Sitzfläche und nach Qualität der Unterpolsterung und Art des Designs sind Möbel unterschiedlich anfällig.
Dickere Leder sind weniger anfällig für die Bildung von Falten und Beulen. Bei der "Qualität" des Leders spielt die Auswahl der Fläche für den Zuschnitt der Sitzfläche aus der Rinderhaut eine Rolle. Die Mittelstücke (Croupon) einer Rinderhaut sind wesentlich unanfälliger als die Ranstücke der Haut (Fläme, Klauen, Bauch). Sehr große Flächen sind auch eher anfälliger für solche Probleme als kleine Flächen. Leder kann auch vorgespannt werden, damit es im Gebrauch später nicht mehr so dehnfähig ist. Wichtig ist auch die Dauerelastizität des Polstermaterials.
Verschiedene Normen und Prüfbestimmungen befassen sich mit diesen Phänomenen. Es wird nach "straffen" und "leger/lockeren" Bezügen unterschieden. Bei straffen Polstern sollten die Höhenunterschiede nicht mehr als 10 Millimeter betragen, bei legeren Polstern nicht mehr als 15 mm. Dazu gibt es aber noch die Regelung, dass bei Polstern mit einer Sitzbreite von 70 Millimetern von Naht zu Naht 20 Millimeter Höhenunterschied zulässig sind. Bei sehr "legerer" Polsterung ist sogar noch mehr zulässig.
Für die Überprüfung der Höhenunterschiede von Wellen, Falten, Mulden oder Kuhlen gibt es spezielle Messgeräte. Vor der Messung wird das Polster aber gelockert und flach gestrichen. Daher sind die Kriterien nicht immer eindeutig und für den reklamierenden Kunden auch nicht immer nachvollziehbar.
Bei echten Falten ist die Reklamation innerhalb der gesetzlichen Gewährleistung auch eindeutig. Umgeknickte Falten sind ein Reklamationsgrund bzw. ein Mangel. Durch die Falten ist das Leder einem deutlich höheren Verschleiß ausgesetzt und geht durch die Reibung des täglichen Gebrauchs schneller kaputt. Auch die optische Beeinträchtigung ist ein Mangel.
Wegen der "Dehnbarkeit" der Messmethoden sollte man sich in Streitfällen immer einen neutralen Gutachter um Rat bitten.