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- | Die archaischste Konservierungsweise ist sicherlich das Trocknen. Dabei wird die Haut so in der freien, trockenen Luft aufgespannt, dass diese das Werkstück von allen Seiten umströmen kann. Richtig durchgeführt - am besten in direktem Sonnenschein - kann eine Haut schon nach wenigen Tagen hart und trocken sein, wobei zu beachten ist, dass zu starke Sonneneinstrahlung wiederum schädlich sein, da sie das Fett aus der Haut austreiben kann, was die spätere [[Gerbung]] erschwert. Im schlimmsten Fall kann die Haut sogar [[Verleimung|verleimen]], also unwiderruflich schrumpfen und verhärten und für alle Verarbeitungszwecke unbrauchbar werden. | + | Die archaischste Konservierungsweise ist sicherlich das Trocknen. Dabei wird die Haut so in der freien, trockenen Luft aufgespannt, dass diese das Werkstück von allen Seiten umströmen kann. Ausreichend große Holzrahmen, die die Haut nicht aufliegen, sondern frei hängen lassen, sind hier das Mittel der Wahl. Richtig durchgeführt - am besten in direktem Sonnenschein - kann eine Haut schon nach wenigen Tagen hart und trocken sein, wobei zu beachten ist, dass zu starke Sonneneinstrahlung wiederum schädlich sein, da sie das Fett aus der Haut austreiben kann, was die spätere [[Gerbung]] erschwert. Im schlimmsten Fall kann die Haut sogar [[Verleimung|verleimen]], also unwiderruflich schrumpfen und verhärten und für alle Verarbeitungszwecke unbrauchbar werden. |
Die Haut darf während des Trocknens nicht wieder der Feuchtigkeit ausgesetzt werden (etwa durch plötzlichen Regen). Ansonsten wird der Zersetzungsprozess eingeleitet, die Haut beginnt zu faulen, und Fliegen sammeln sich daran. | Die Haut darf während des Trocknens nicht wieder der Feuchtigkeit ausgesetzt werden (etwa durch plötzlichen Regen). Ansonsten wird der Zersetzungsprozess eingeleitet, die Haut beginnt zu faulen, und Fliegen sammeln sich daran. | ||
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Wenn eine frisch abgezogene Tierhaut nicht gleich in der Gerberei weiterverarbeitet werden kann, muss sie gelagert und konserviert werden, um den Eintritt des Verwesungsprozesses zu verhindern. Übliche Methoden sind dabei das Einfrieren, Salzen und das Trocknen.
Das Einfrieren gilt als unkomplizierteste Methode und wird mit Hilfe von ausreichend großen Tiefkühlgeräten bewerkstelligt, in die die frischen Häute - in Plastik verpackt - eingebracht werden. Die einzige ökonomische Schranke ist die Kapazität dieser Geräte; ansonsten sind die Vorteile offensichtlich: Der Zersetzungsvorgang wird sofort gestoppt, die Haltbarkeit ist unbegrenzt, und bei Bedarf können die Häute sofort wie gerade abgezogen verarbeitet werden.
Die Einsalzmethode ist kühlungsfrei, muss aber sehr gewissenhaft durchgeführt werden, um stellenweise Fäulnis auf der Haut zu vermeiden. Es muss ausreichend viel Salz auf die Haut aufgebracht werden, dass diese vollständig damit gesättigt wird und die Bakterienvermehrung in der Haut gestoppt wird.
Die Haut wird mit der Fleischseite nach oben diagonal aufgespannt und anschließend dick mit Kochsalz eingestreut. Die durch das Salz gebundene Flüssigkeit kann dadurch nach unten abfließen, was etwa zwei bis drei Tage in Anspruch nimmt. Dann wird die Salzbehandlung wiederholt und noch einmal zwei Tage gewartet. Alternativ kann man die Haut auch in hochkonzentrierte Kochsalzlösung einlegen - dann dauert die Behandlung (vom anschließenden Abtropfen abgesehen) nur einen Tag.
Eingesalzene Häute können mehrere Monate lang gehalten werden und sind resistent gegen Temperaturschwankungen. Sie müssen jedoch nach dem Trocknen auf bestimmte Weise gelagert werden. Hautstellen dürfen sich beispielsweise nicht berühren oder aufeinander aufliegen. Außerdem sind gesalzene Häute eine beliebte Speise für Schadnager wie wilde Mäuse und Ratten. Zu vermeiden ist schließlich noch, die Häute in zu feuchter Luft zu lagern - sie werden dann schnell Brutstätte von Insekten, die darauf ihre Eier ablegen.
Die archaischste Konservierungsweise ist sicherlich das Trocknen. Dabei wird die Haut so in der freien, trockenen Luft aufgespannt, dass diese das Werkstück von allen Seiten umströmen kann. Ausreichend große Holzrahmen, die die Haut nicht aufliegen, sondern frei hängen lassen, sind hier das Mittel der Wahl. Richtig durchgeführt - am besten in direktem Sonnenschein - kann eine Haut schon nach wenigen Tagen hart und trocken sein, wobei zu beachten ist, dass zu starke Sonneneinstrahlung wiederum schädlich sein, da sie das Fett aus der Haut austreiben kann, was die spätere Gerbung erschwert. Im schlimmsten Fall kann die Haut sogar verleimen, also unwiderruflich schrumpfen und verhärten und für alle Verarbeitungszwecke unbrauchbar werden.
Die Haut darf während des Trocknens nicht wieder der Feuchtigkeit ausgesetzt werden (etwa durch plötzlichen Regen). Ansonsten wird der Zersetzungsprozess eingeleitet, die Haut beginnt zu faulen, und Fliegen sammeln sich daran.
Stationen der Lederherstellung |
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