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Bei Pergamentleder handelt es sich um die durchscheinenden, getrockneten Rohhäute, die ungegerbt und lediglich geölt als Bucheinbände, Lampenschirme und Trommelfelle verwendet werden. Es wird aus Schaf-, Ziegen- oder Kalbfellen sowie aus Schweins-, Büffel- oder Eselshäuten hergestellt. Die Blöße wird ohne jegliche Gerbung aufgetrocknet. Das Material wird während des Fertigungsprozesses geölt, gefettet und geglättet, über einen Kalkäschervorgang konserviert, dann wird entkalkt und im Spannrahmen getrocknet. Nach dem Trocknen erfolgt noch ein Schleifen mit Bimsstein.
Die Verwendung von Pergament als Schreibutensil datiert sich bereits auf die antiken nahöstlichen und mediterranen Zivilisationen. Bereits die Bezeichnung "Pergament" weist als Reminiszenz an die einst griechische und heute türkische Stadt Pergamon darauf hin. Pergamon war in der Antike eine blühende Stadt der Wissenschaft und besaß hinter Alexandria in Ägypten die zweitgrößte Bibliothek der bekannten Welt. Diese Rivalität veranlasste den in Alexandria herrschenden König Ptolemäus VI. (180 bis 145 v. u. Z.) in seiner Amtszeit, jeglichen Export des pflanzlichen Papyrus nach Kleinasien einzustellen, um die eigene Machtstellung gegenüber König Eumenes II. von Pergamon (197 bis 159 v. u. Z.) zu festigen. Um nicht länger von importierter Ware abhängig zu sein, wich man in Pergamon auf die (jedoch bereits seit langem bekannte) Alternative aus, dünne Tierhäute zu beschreiben, und verbesserte die Technik der Pergamentherstellung dabei kontinuierlich.
Über die folgenden Jahrhunderte löste das Pergament graduell den Gebrauch von Papyrus ab; seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurden allmählich immer mehr Inhalte aus den langfristig wenig haltbaren Papyrusrollen auf Pergament übertragen. Ein Vorteil dieses Werkstoffes bestand auch darin, dass bereits beschriebenes Pergament durch Abschleifen mit rauhen Steinen wieder gelöscht und neu verwendet werden kann - ein solches Schriftstück trägt die Bezeichnung Palimpsest von griechisch palimpsestos - "wieder abgekratzt".
Erst gegen Ende des Mittelalters trat das Pergament in den Hintergrund, als die Papierherstellung sich einerseits verbilligte und andererseits durch die verbesserte Buchdrucktechnik ein günstigerer Markt für Papier allgemein geschaffen wurde - Pergament eignet sich wegen seiner geringeren Saugfähigkeit gegenüber Tinte nicht vergleichbar gut für Druckzwecke.